Blutegeltherapie

Die - zugegebenermaßen nicht besonders ansehnliche - Blutegeltherapie hat in den letzten Jahren in der Tiermedizin einen Durchbruch erlebt. Sie findet Anwendung zum Beispiel bei Arthrosebeschwerden, bei Kniegelenksarthrosen und bei der Bizepssehnenentzündung und diversen körperlichen Entzündungen. Je nach Schwere der Krankheit von Hund oder Pferd kann eine Behandlung schon nach ein bis zwei Tagen deutliche Schmerzreduktion zeigen.

 

Um Blutegel anzusetzen, wird zunächst die betroffene Stelle rasiert. Dort werden die Egel angesetzt und innerhalb weniger Minuten beginnt der Saugakt. Die meisten Tiere lassen die Blutegeltherapie in aller Ruhe über sich ergehen. Das liegt vor allem daran, dass er Blutegel zu Beginn des Saugvorgangs anästhesierende und analgetisch wirksame Substanzen in Blut und Gewebe abgibt.

 

Im Verlauf der Behandlung werden vom Blutegel einige Substanzen, über den Speicheln in das Blut des Tieres abgegeben. Darunter auch Wirkstoffe, die als konventionelle Arzneimittel eingesetzt werden, so z.B. Gerinnungshemmer wie Hirudin (Blutgerinnungshemmer), das Calin ( fördert die Nachblutung), das Eglin (Entzündungshemmer), das Bdellin (Enzymhemmer), die Destabilase (löst Blutgerinsel auf), die Hyaluronidase (hat eine antibiotische Wirkung bei lokaler Gefäßerweiterung), die Apyrase und Kollagenase (hemmen die Thrombozyten-Aggregation).

 

Die  Wirkung dieser Stoffe zeigt sich als Durchblutungsförderung, Gerinnungshemmung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.

 

Zu beachten ist, dass es nach der Behandlung zu anhaltenden Blutungen kommt - so lange, bis die gerinnungshemmende Wirkung der vom Egel abgesonderten Sekrete nachlassen.

 

Patienteninformationen zur Blutegeltherapie
Information BE.pdf
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